Impuls: Was ich als Product Owner von Ryokans lernen kann
Letztens habe ich mit meiner Frau eine Folge über Japan gesehen. Dieses Land und seine Kultur üben auf mich immer wieder einen großen Reiz aus und der nächste Tokyo-Besuch steht ganz oben auf unserer Bucket-List.
In der dieser Folgen wurde die Tradition der Ryokans vorgestellt. Ryokans sind traditionelle, japanische Reiseherbergen, deren Ursprung bis in die Edo-Zeit zurückgehen. Die Zimmer sind typisch japanisch gestaltet – die Böden bestehen z.B. aus Tatami-Matten und die Schiebetüren sind mit Japanpapier bespannt.
Der gezeigte Ryokan hat eine Veranda mit Schiebetüren und großzügige Fenster hin zum Garten, in dem die Wohnanlage eingebettet ist. Der schlichte Stil des Zimmers verzichtet auf alles Unwesentliche und tritt auf diese Weise zurück, so dass nichts den Gast von der umgebenden Natur und der Schönheit des Gartens ablenkt. Raum und Garten bilden zusammen eine Einheit. Die Schlichtheit des Raumes bietet den Rahmen und lenkt den Fokus des Gastes auf die Wunder der Natur vor dem Fenster.
Damit sich der Gast zu jeder Zeit an diesem Garten erfreuen kann, wird er jeden Tag von den Gärtnern des Ryokans gehegt und gepflegt.
Das wahre “Wunder” kommt nach der täglich Gartenpflege und ist auch für Product Owner ein gutes Beispiel:
Wenn die Gärtner den Garten pflegen, sehen sie ihn in diesem Moment aus Ihrer Perspektive. Doch die Gäste selbst haben von Ihren Zimmern aus eine andere Perspektive und sehen den Garten anders als seine Gärtner. Daher gehen die Gärtner nach jedem Arbeitstag zusammen mit dem Hauspersonal abends von Zimmer zu Zimmer und überprüfen, ob Ihr Werk auch den Gast zufriedenstellen würde. Erst mit diesem Perspektivwechsel ist es dem Gärtner möglich zu sehen, ob der Garten für den Kunden perfekt ist. Und erst wenn dies der Fall ist, ist die Arbeit gut.
Ein Product Owner sollte wie der Gärtner seinen “Garten” immer wieder aus der Perspektive seines Kunden betrachten und überprüfen, ob alles zur Kundenzufriedenheit berücksichtigt wurde.
Der Garten muss als allererstes dem Gast gefallen.
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